Osterwalder St. Gallen AG, ein Mitglied der AVIA Vereinigung, eröffnet an der Schlachthofstrasse 12 in St. Gallen die erste grosse Lkw-Wasserstofftankstelle. Dadurch können erstmals zwei Brennstoffzellen-Lkws gleichzeitig tanken. Der von der SPAR Handels AG zur Verfügung gestellte Standort bietet eine perfekte Möglichkeit, die umliegenden Logistiker mit grünem Wasserstoff zu bedienen. Gleichzeitig entlastet er die AVIA Wasserstoff-Tankstelle an der Oberstrasse 141 in St. Gallen, die dadurch mehr Kapazitäten für die Brennstoffzellen-Pkws bereitstellen und ab April 2022 den permanenten Betrieb der mit Wasserstoff betriebenen Elektro-Schnellladestation kvyreen (für BEVs) aufnehmen kann.
Gute Nachrichten für alle, die in der Ostschweiz mit Wasserstoff unterwegs sind. Keine zwei Jahre nach der historischen Eröffnung der weltweit ersten AVIA Wasserstoff-Tankstelle reagiert Osterwalder St. Gallen AG auf die hohe Nachfrage und nimmt die erste grosse Lkw-Wasserstofftankstelle in Betrieb.
Martin Osterwalder, CO-CEO der Osterwalder Gruppe: „Mit der neuen Wasserstofftankstelle für Lkws zeigen wir nicht nur unser Engagement für diese saubere Form der Elektromobilität. Wir kommen auch einem echten Bedürfnis nach. Die umliegenden Transporteure und Detailhändler legen mit ihren Wasserstoff-Lkws bis zu 600 km pro Tag zurück und müssen dadurch täglich ein- bis zweimal tanken. Das brachte unsere Wasserstofftankstelle an der Oberstrasse 141 an die Grenzen ihrer Kapazitäten. Der von der SPAR Handels AG zur Verfügung gestellte Standort an der Schlachthofstrasse 12 bietet idealste Voraussetzungen für die Betankung von Lkws.“
Beat Huber, Geschäftsleiter Logistik der SPAR Gruppe Schweiz, doppelt nach: „SPAR hat sich ehrgeizige Ziele für die Reduktion der CO2-Emissionen gesetzt. Diese erreichen wir nur mit einem aktiven Engagement und Investitionen in die Zukunft. Genauso wichtig ist die Zusammenarbeit mit allen Akteuren, um diesen einmaligen Wasserstoff-Ökokreislauf weiter aufzubauen. Die neue AVIA Lkw-Tankstelle auf dem Gelände der SPAR Handels AG zeigt, wie wir diese wichtigen Herausforderungen praktisch, pragmatisch und gemeinsam angehen können.“
Die Detailhändler der näheren Umgebung liessen sich während der offiziellen Eröffnung am 23. März nicht zweimal bitten: SPAR, Coop und Migros standen mit ihren schweren 36-Tonnen-Anhängerzügen als erste an der neuen Tankstelle. Dabei profitierten sie schon am ersten Tag von der Möglichkeit, zwei schwere Brennstoffzellen-Lkws gleichzeitig mit 350 bar zu betanken.
Wie wichtig diese neue Lkw-Wasserstofftankstelle in St. Gallen ist, unterstreicht auch Beat Hirschi, CEO von Hyundai Hydrogen Mobility AG: „In der Schweiz fahren zurzeit 47 schwere Brennstoffzellen-Lkws, die in knapp 18 Monaten die Marke von 3 Millionen Kilometer überschritten haben. Damit haben wir schon mehr als 2‘500 Tonnen an CO2-Emissionen eingespart. Das ist ein Erfolg, stellt aber auch an die Versorgung hohe Ansprüche. Umso mehr wissen wir es zu schätzen, dass AVIA mit der neuen Lkw-Wasserstofftankstelle das genau richtige Zeichen setzt.“
Osterwalder St. Gallen AG setzt mit der Marke AVIA einen Meilenstein nach dem anderen…
Mit der neuen Tankstelle unternimmt Osterwalder St. Gallen AG den nächsten wichtigen Schritt, um das umweltfreundliche und saubere H2-Ökosystem lokal, auf kleinstem geografischem Raum, zu verwirklichen.
Ein Engagement, das laufend weitergeht. Nochmals Martin Osterwalder: „Mit der neuen Tankstelle erhöhen wir auch die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff an der Oberstrasse 141. Dadurch können wir künftig die wachsende Zahl an Kunden mit Brennstoffzellen-Pkws besser bedienen. Zudem ermöglicht es die Inbetriebnahme der wasserstoff-betriebenen Elektro-Schnellladestation kvyreen. Da gehen wir ebenfalls voran und bieten Kunden mit Batterie-Elektroautos die Möglichkeit, ihr Fahrzeug mit 100% ökologischen, CO2-freiem Strom zu laden – via Solarzellen oder grünem Wasserstoff. Und den nächsten grossen Meilenstein setzen wir noch diesen Sommer mit dem Start der lokalen Wasserstoffproduktion im Kubel, in Zusammenarbeit mit der St. Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG, der SAK.“
Jörg Ackermann, Präsident des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz, doppelt nach: „In der Ostschweiz entsteht zurzeit ein Wasserstoff-Ökokreislauf, wie er perfekter nicht sein kann. Wir können stolz sein auf die Akteure, die sich für diese nachhaltige Form der Mobilität engagieren. Wobei ich mit nachhaltig nicht nur den Vorteil für die Umwelt und das Klima sehe. Nachhaltig steht hier auch für weitsichtig, für das frühe Stellen von Weichen, mit denen die Akteure ihre wirtschaftliche Plattform der Zukunft aufbauen – von der Bereitstellung des grünen Wasserstoffs über die Tankstellen bis zu den Transporteuren und Logistikern. Das ist mehr als mutig. Es ist auch unternehmerisch und wirtschaftlich ein wichtiger Schritt in die Zukunft.“
Das Wasserstoff-Tankstellenetz in der Schweiz wächst weiter
Während AVIA in der Ostschweiz bereits die zweite Wasserstofftankstelle eröffnet, wächst das Tankstellennetz in den kommenden Monaten auch schweizweit. Bereits im Testbetrieb ist seit anfangs März die neue H2-Tankstelle in Frenkendorf (BL). Die Vorbereitungen in Chur (GR) und weiteren Standorten laufen ebenfalls auf Hochtouren. Zudem bereitet AVIA in der Zentralschweiz ein Projekt vor, das – wie schon in St. Gallen – den gesamten H2-Ökokreislauf auf kleinstem geografischem Raum abbildet.
Dazu Patrick Staubli, Geschäftsführer der AVIA Vereinigung: „Die AVIA Mitglieder bieten mit über 500 Standorten das grösste Tankstellennetz der Schweiz an. In der Versorgung mit Treibstoff nehmen sie damit einen wichtigen Stellenwert ein. Das gilt auch für die Weiterentwicklung. AVIA Mitglieder investieren als Pioniere in die Zukunft, mit einem klaren Fokus auf die Wasserstoffmobilität. Dabei wandeln sie sich mehr und mehr zu Energie-Dienstleistern und Akteuren, die den gesamten Wasserstoff-Ökokreislauf anbieten, von der Produktion bis zur Tankstelle. Aus Sicht der AVIA Vereinigung ist das ein sinnvoller Weg, mit grünem Wasserstoff, der ohne CO₂ Emissionen auf Basis erneuerbarer Energien hergestellt wird, eine lokale klimafreundliche Mobilität zu fördern.“